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Über Holger Meins – Ein Versuch, unsere Sicht heute (1982)

Donnerstag, 23. Juni 2016, 21:00 Uhr

Screening, Künstler*innengespräch
Veranstaltung vor Ort
In deutscher Sprache, Eintritt frei

Filmprojektion und Diskussion mit den Regisseuren Gerd Conradt und Hartmut Jahn, moderiert von Siegfried Zielinski (Medientheoretiker, Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe)

Über Holger Meins – Ein Versuch, unsere Sicht heute (1982) wurde gemeinsam von Gerd Conradt und Hartmut Jahn realisiert und beschreibt im Gesamtwerk der beiden Filmemacher eine Hinwendung zum Experimentellen und ein Neudenken der Möglichkeiten des Dokumentarfilms. Dieser übergang vollzieht sich auch im Umgang mit den Inhalten des Films. Neben der Recherche in Archiven diente das Medium Video – zu dem Zeitpunkt erst ca. zwölf Jahre handhabbar – zur Abgrenzung vom Fernsehen und zur Anlage eines eigenen audiovisuellen Archivs. Eines Archivs auch der Zeitzeugen, indem etwa vornehmlich der Vater des RAF-Mitglieds Meins zu Wort kommt. Der als „Spurensuche“ verstandene Film legt dabei Interpretationsansätze und Erzählkonzepte offen und ermöglicht so einen neuen Blick auf Zeitgeschichte.


Das Screening findet im Rahmen der Werkschau Gerd Conradt der Deutschen Kinemathek, dem Bundesplatz Kino und dem ORWOhaus statt.


Gerd Conradt (*1941), aufgewachsen in der DDR, ist Regisseur, Kameramann, Künstler, Autor und Dozent. Gemeinsam mit Holger Meins gehörte er zu den ersten Studenten der 1966 gegründeten Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) in Berlin. Seine Werke gestalten sich als Installationen, Fernsehspiele, Filme und Videoprogramme, die sich oftmals dokumentarisch und häufig in Form von Porträts mit Zeitgeschichte auseinandersetzen; zudem gehört er zu den Pionieren der Video-Poesie. Zu seinen Arbeiten zählen u. a.: Farbtest Rote Fahne (1968), Hold Me, Love Me – Irene Moessinger und das Tempodrom (1995), Fernsehgrüße von West nach Ost (1986), Menschen und Steine (1998), Starbuck Holger Meins (2001), Farbtest.3 (2003, anlässlich der 50. Venedig Biennale), Sinfonie eines Flusses (2007) und Video Vertov (2012).


Hartmut Jahn (*1955) ist Autor, Regisseur und Produzent. 1982 gründete er mit Gerd Conradt, Monika Funke Stern und Hanno Baethe das CONFU BAJA VIDEO-Studio. Er setzte sich früh und experimentell mit den Erzählformen des Mediums Fernsehen auseinander. Neben Kurz- und Langfilmen schuf er Multimedia-Projekte, arbeitete am Institut für Audiovisuelle Medien der Universität Hildesheim und gab Seminare an den Goethe-Instituten in Hongkong, Lima, New Delhi, Marseille und Mumbai. Seit 1998 ist Jahn Professor für Filmgestaltung an der Hochschule Mainz und seit 2011 zudem Sprecher des dortigen Instituts für Mediengestaltung.


Siegfried Zielinski (*1951) ist Medientheoretiker und seit 2016 Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, von 2007 bis 2016 war er als Professor für Medientheorie an der Universität der Künste Berlin tätig, wo er auch das Vilém-Flusser-Archiv leitete. Weiterhin ist Zielinski Michel-Foucault-Professor für Medienarchäologie und Techno-ästhetik an der European Graduate School in Saas-Fee (seit 2000) sowie u. a. Mitglied der Akademie der Künste Berlin und ehrenamtlich im Kuratorium des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe tätig. Er war Gründungsrektor der Kunsthochschule für Medien Köln (1994–2000). Zu seinen Veröffentlichungen gehören u. a. Archäologie der Medien (2002), [... nach den Medien] (2012) und FLUSSIANA (2015, zus. m. Peter Weibel und Daniel Irrgang).

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