Thomas Kilppers (* 1956 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Berlin) Arbeiten zeugen von der intensiven Auseinandersetzung mit Geschichte und aktuellen politischen Debatten. Beispielhaft zeigt State of Control von 2009 diesen Arbeitsprozess und die Auseinandersetzung mit der Geschichte. Kilpper schnitt Figuren der deutsch-deutschen Geschichte in den Boden der Kantine des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Berlin-Lichtenberg und schuf eine Chronik des Widerstandes gegen Unrechtssysteme. Die Bodenfläche fungiert als Druckstock. So entstand der vom Boden abgenommene Fahnendruck Der Euro kommt – Mielke geht. Er zeigt Erich Mielke mit seiner Frau beim Tanz im Festsaal des MfS in den 1980er Jahren. Thomas Kilpper studierte Malerei und Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Nürnberg, Düsseldorf, und der Städelschule, Frankfurt/Main. Kilpper war Teilnehmer der 54. Venedig Biennale (2009) und der 4. Internationalen Architektur Biennale Rotterdam (2009). Einzelausstellungen Kilppers fanden u. a. in Florenz, London, Mainz und Düsseldorf statt. Der Neue Berliner Kunstverein realisierte 2009 mit Thomas Kilpper die Ausstellung State of Control im ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit der DDR und zeigte zeitgleich eine Werkschau in den eigenen Räumen.