nbk-logo

Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, 2013 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Bjarke Ørsted

Yoko Ono, 2007 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Chris Floyd


Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, 2013 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Bjarke Ørsted

Yoko Ono, 2007 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Chris Floyd


Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, FLY, 1963/2024, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), 2024 © Yoko Ono © Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

Yoko Ono, 2013 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Bjarke Ørsted

Yoko Ono, 2007 © Yoko Ono. Courtesy: Yoko Ono. Foto: Chris Floyd


Yoko Ono. FLY

11. September 2024 – 23. Februar 2025


Billboard
Kreuzung Friedrichstraße / Torstraße

Kuratorin: Lidiya Anastasova


In ihrer bahnbrechenden multidisziplinären Praxis, die Musik, Poesie, Malerei, Zeichnung, Performance, Film und Installationen umfasst, hinterfragt und erweitert Yoko Ono bestehende Kunst- und Denkformen. Essenziell für ihr Œuvre ist ein partizipatorischer Ansatz, der oftmals durch ihre konzeptuelle Anwendung von Partituren (scores) und Anleitungen (instructions) aktiviert wird, sowie ihre Überzeugung, dass Gedanken, Taten und Sprache die Macht besitzen, Frieden zu stiften. Ihr Aktivismus nimmt unterschiedlichste Formen an, sei es als Film – wie ihr ursprünglich zensierter Film Nr. 4 (Bottoms) (1966–1967), der für die Künstlerin eine Friedenspetition darstellte – oder als Event – wie ihre bed-ins for peace, die sie zusammen mit John Lennon als gewaltfreien Protest gegen Kriege realisierte. „Es gefällt mir, das Establishment mit Methoden zu bekämpfen, die so weit vom Establishment-Denken entfernt sind, dass das Establishment nicht weiß, wie es sich wehren soll“, kommentierte Ono das BED PEACE (1969) von ihr und Lennon.


Die seit den 1960er Jahren realisierten Billboard-Aktionen der Künstlerin erinnern an ihre Anleitungen: In minimalistischer Sprache und mit klaren Botschaften laden sie zur aktiven Teilnahme ein – IMAGINE PEACE; DREAM; TOUCH; FLY. In enger Zusammenarbeit mit Yoko Onos Studio werden im Rahmen der n.b.k. Billboard-Reihe zwei Arbeiten der Künstlerin zeitversetzt im öffentlichen Raum Berlins gezeigt: Das Projekt startet zur Berlin Art Week im September 2024 mit der Arbeit FLY (1963/2024) und wird im März 2025 mit einer zweiten Arbeit fortgesetzt, die für weitere sechs Monate und parallel zu Onos Retrospektive im Gropius Bau (11. April bis 31. August 2025) zu sehen ist.


In Yoko Onos Werk gibt es viele Referenzen zum englischen Wort fly – es dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Projekte und Arbeiten der Künstlerin seit den 1960er Jahren. Es kann als Verb (to fly / fliegen) und als Substantiv (fly / Fliege) verwendet werden und eröffnet dadurch mehrere Dimensionen im sprachlichen Gebrauch. In den frühen 1960er Jahren hat Ono in Japan sowie in den USA und England FLY-Events organisiert – mit aktiver Teilnahme des Publikums, das aufgefordert war, von Stufenleitern unterschiedlicher Höhe in den Raum zu springen. In ihrem Buch Grapefruit (1970) wurde die Anleitung (instruction) FLY PIECE (1963) mitveröffentlicht, mit dem Inhalt: „Fly“. Ihr Film FLY, der in den 1970er Jahren in New York gedreht wurde, basiert auf Onos Partitur (score) Fly (Film Nr. 13) aus dem Jahr 1968: „Lassen Sie eine Fliege über den Körper einer Frau laufen und aus dem Fenster fliegen“. Im Film wird der nackte Körper der Schauspielerin Virginia Lust 24 Minuten lang von einer Fliege „erkundet“. Ono setzte sich hier mit der US-amerikanischen feministischen Bewegung der späten 1960er und 1970er Jahre auseinander. Sie beschreibt sowohl den Körper der Frau als auch die Fliege selbst als Darstellungen ihrer eigenen Person. Die Fliege weckt Assoziationen an Schmutz und Verfall und verkörpert für die Künstlerin zugleich das Konzept eines freien Geistes. Für Ono kann FLY ein physischer Akt und ein metaphorisches Konzept sein: Beide fungieren für sie als Zeichen der Befreiung und Ermächtigung.



Das Werk von Yoko Ono (*1933 in Tokio, lebt und arbeitet in New York) wurde in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt u. a.: Tate Modern, London (2024); Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2024); Nobel Peace Center, Oslo (2023); CIRCA/Serpentine (2022); Museum der bildenden Künste Leipzig (2019); Museum of Modern Art, New York (2015). Ono wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet u. a.: Goldener Löwe für ihr Lebenswerk auf der Biennale Venedig (2009); Internationaler Menschenrechtspreis Dr.-Rainer-Hildebrandt-Medaille (2012); Oskar-Kokoschka-Preis (2012).