Yoko Ono. TOUCH
2. März 2025 – 31. August 2025
Kuratorin: Lidiya Anastasova
Multisensorische Erfahrungen sind neben dem experimentellen Umgang mit Sprache ein essenzieller Teil in Yoko Onos medienübergreifender künstlerischer Praxis. Das Wort TOUCH fungiert – ähnlich wie FLY – als eine Art Schlüssel im konzeptuellen Ansatz der Künstlerin und ist Ausgangspunkt mehrerer Arbeiten. Anfang der 1960er Jahre stellte Ono ihre erste Serie von Touch Poems in kleinen Heften zusammen. Die Inhalte – teilweise aus Haarsträhnen und Papierstreifen gebildet – werden durch den Akt der Berührung „gelesen“. „Ich dachte darüber nach, Gedichte zu schreiben, die man durch Berührung in den Körper aufnimmt“, so Yoko Ono. Die Künstlerin ist an der Mehrdimensionalität zwischenmenschlicher Kommunikation und an der Überwindung von gesellschaftlicher Isolation und Entfremdung interessiert. In den 1960er und 1970er Jahren wurde die Performance Touch Poem for Group of People (1963) mehrfach aufgeführt, der Anweisung (instruction) der Künstlerin „Touch each other“ („Berührt einander“) folgend, die auch als Text in ihrem Künstlerinnenbuch Grapefruit (1964) erschien. Eine weitere Variation, das Touch Piece mit der minimalistischen instruction „Touch“, erschien in einer späteren Ausgabe der Publikation.
Mit dem Werk TOUCH setzt der n.b.k. die Zusammenarbeit mit Yoko Ono und ihrem Studio im Rahmen der Reihe n.b.k. Billboard fort, nachdem im September 2024 zur Berlin Art Week das Werk der Künstlerin FLY den Auftakt bildete. Beide Arbeiten schließen an die seit den 1960er Jahren realisierten Billboard-Aktionen der Künstlerin an. TOUCH wird parallel zur Überblicksausstellung YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND im Gropius Bau (11. April bis 31. August 2025) und zu YOKO ONO: DREAM TOGETHER in der Neuen Nationalgalerie (11. April bis 14. September 2025) präsentiert.
Yoko Ono (*1933 in Tokio, lebt und arbeitet in New York) wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u. a.: Goldener Löwe für ihr Lebenswerk auf der Biennale Venedig (2009); Internationaler Menschenrechtspreis Dr.-Rainer-Hildebrandt-Medaille (2012); Oskar-Kokoschka-Preis (2012). Ihr Werk wurde zuletzt u. a. gezeigt: Tate Modern, London (2024); Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2024); Nobel Peace Center, Oslo (2023); CIRCA / Serpentine (2022); Museum der bildenden Künste Leipzig (2019); Museum of Modern Art, New York (2015).
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