Der n.b.k. hält mit dem Video-Forum die älteste und eine der europaweit größten öffentlichen Sammlung internationaler Videokunst. Im Kontext der Ausstellung Frequently Asked Questions werden 12 Werke der Sammlung in vier thematischen Screening-Blöcken präsentiert. Alle Arbeiten verbindet eine Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Arbeits- und Wertschöpfungsmechanismen sowie Migration. Präsentiert werden die Arbeiten als Projektionen auf Containerarchitekturen, die Inbegriff des nahenden Umbaus und Umbruchs auf dem Gelände der Uferhallen sind, aber ebenso für globalen Handel und Konsum stehen.

Donnerstag, 14. September und 21. September 2023, 17–21 Uhr

How to measure value?

Wie wird der Wert einer Arbeit bemessen? Wie lässt sich Effizienz im Hinblick auf Prozesse des sozialen Austauschs bewerten? Wie hängen Körper, Bewegung, technologische Entwicklungen, Plattformökonomie und maximale Verwertungslogiken menschlicher und allgemeiner, natürlicher Ressourcen zusammen? Diesen Fragen widmen sich die narrativen Arbeiten von Kajsa Dahlberg, Pilvi Takala und Alexandra Pirici an der Schnittstelle von Dokumentarismus und künstlerischer Erzählung.

Kajsa Dahlberg, Reach, Grasp, Move, Position, Apply Force, 2015

Pilvi Takala, Worker’s Forum, 2015

Alexandra Pirici, Girl Folding a Handkerchief, 2021

Freitag, 15. September und 22. September 2023, 17–21 Uhr

What do you do for work?

"Was arbeitest du?" ist eine der zentralen und nicht selten unliebsamen Fragen, die alle von uns permanent gestellt bekommen. Dabei ist die Antwort selten so komplex, wie sie sein könnte. Die Frage nach den Tätigkeiten, die einen Großteil unserer Lebenszeit bestimmen hat nicht nur privaten, sondern dezidiert gesellschaftlichen Charakter. Es geht um Status, um Sinn, um Ideen und Wissen oder darum, ein bestimmter Teil eines großen Ganzen zu sein.

Annika Eriksson, Arbeitswelt, 2002

Antje Ehmann und Eva Stotz, Labour in a Single Shot: Marseille. Portrait of a City, 2018

Harun Farocki, Die Schöpfer der Einkaufswelten, 2001

Samstag, 16. September und 23. September 2023, 12–20 Uhr

Are borders productive?

Im Rahmen von Are borders productive? werden drei Essayfilme präsentiert, die auf sehr unterschiedliche Weise den Zusammenhang von Grenzen, Einwanderungspolitik und der Produktion günstiger wie prekärer Arbeitskräfte thematisieren.

Ursula Biemann, Performing the Border, 1999

Eli Cortiñas, Walls Have Feelings, 2019

Adnan Softić und Nina Softić, Schiffe mit Waren und Stoffen stoßen mit ihren Wellen die Bibby Challenge an, 2019

Sonntag, 17. September und 24. September 2023, 12–20 Uhr

Can we do it differently?

Die Weltwirtschaftskrise führte ab 2007/2008 zu massiven Entlassungen weltweit und vermehrt zu Besetzungen von Fabriken durch Arbeiter*innen, um die Schließung einer Produktionsstätte oder eines Unternehmens oder die Verlagerung der Produktion in ein anderes Land zu verhindern. Gezeigt werden drei Arbeiten der mehrteiligen Videoreihe Occupy, Resist, Produce, in der Oliver Ressler (*1970 in Knittelfeld / Österreich, lebt in Wien) und Dario Azzelini (*1967 in Wiesbaden, lebt in Berlin) besetzte Fabriken in Rom, Thessaloniki und Gémenos in der Nähe von Marseille dokumentieren. Während sich in allen Unternehmen die Situationen, Kontexte und Praktiken der von den Arbeitnehmer*innen kontrollierten Unternehmen deutlich unterscheiden, handelt es sich bei allen um soziopolitische Aktionen und Organisationsprozesse, die nicht als ein rein wirtschaftliches Verfahren zu verstehen sind.

Dario Azzellini, Oliver Ressler

Occupy, Resist, Produce – Vio.Me., 2015

Occupy, Resist, Produce – Oficine Zero, 2015

Occupy, Resist, Produce – Scop Ti, 2018

Weitere Informationen zum Programm der Ausstellung Frequently Asked Questions und zum Uferhallen-Gelände können Sie dem Flyer zur Ausstellung entnehmen.