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Filmprogramm – Werkschau Pier Paolo Pasolini

Donnerstag, 19. September 2024 – Sonntag, 10. November 2024

Screening, Vortrag
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Babylon Kino, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin

Mit Einführungen und Kommentaren von Thomas Macho, Hito Steyerl, Klaus Theweleit und Margarethe von Trotta


Parallel zu der Ausstellung Pier Paolo Pasolini. Porcili zeigt der Neue Berliner Kunstverein im Babylon Kino eine Filmreihe von Pier Paolo Pasolini. Die umfassende Werkschau präsentiert eine Auswahl seiner prominentesten Filme und ermöglicht einen Einblick in zentrale Motive sowie in die politischen und ästhetischen Grundprinzipien seines Schaffens. Für Pasolini schien das Kino mehr als jedes andere Medium geeignet, die Wirklichkeit abzubilden; eine Wirklichkeit, in deren Zentrum die „Heiligkeit“ und Unschuld des Körpers stand. Seine Filmfiguren sind zwar außerhalb der Gesellschaft und der Geschichte verortet, aber sie verkörpern für ihn das Leben – die Vagabunden, die Diebe, die Mädchen und Jungen. Das Bürgertum mit seiner Tyrannei des Konsums betrachtete Pasolini als ultimative Verkörperung von Unwirklichkeit. Die in der Reihe versammelten Filme sind voll von staubigen, prekären Orten und von durch Armut gezeichneten, entwaffnenden Darsteller*innen. In Meisterwerken wie Accattone, La ricotta, Il Vangelo secondo Matteo und Decameron feiert Pasolini die Schönheit der Unschuld, während er mit Teorema, Porcile und Salò o le 120 giornate di Sodoma schonungslos Unmenschlichkeit und Machtmissbrauch offenlegt.


Die Filmreihe wird kuratiert von Giuseppe Garrera und Cesare Pietroiusti.


Alle Filme werden in der italienischen Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt.


Donnerstag, 19. September 2024, 20 Uhr

Porcile (Pier Paolo Pasolini, I / F 1969, 99 min). Mit Pierre Clémenti, Jean-Pierre Léaud, Ugo Tognazzi


Donnerstag, 26. September 2024, 18 Uhr

Salò o le 120 giornate di Sodoma (Pier Paolo Pasolini, I / F 1975, 113 min). Mit Paolo Bonacelli, Hélène Surgère, Elsa De Giorgi

Mit einem anschließendem Kommentar von Klaus Theweleit, Literaturwissenschaftler und Autor von u. a. Männerphantasien (1977) und Pocahontas-Komplex (2020)

In deutscher Sprache


Donnerstag, 3. Oktober 2024, 20 Uhr

Il Vangelo secondo Matteo (Pier Paolo Pasolini, I / F 1964, 131 min). Mit Enrique Irazoqui, Margherita Caruso, Susanna Pasolini


Mittwoch, 9. Oktober 2024, 20 Uhr

Decameron (Pier Paolo Pasolini, I / F 1971, 112 min). Mit Franco Citti, Ninetto Davoli, Silvana Mangano


Donnerstag, 17. Oktober 2024, 20 Uhr

Uccellacci e uccellini (Pier Paolo Pasolini, I 1966, 88 min). Mit Totò, Ninetto Davoli, Rossana Di Rocco


Sonntag, 20. Oktober 2024, 16 Uhr*

Mamma Roma (Pier Paolo Pasolini, I 1962, 106 min). Mit Anna Magnani, Ettore Garofolo, Franco Citti

Mit einer Einführung von Margarethe von Trotta, Drehbuchautorin und Regisseurin von u. a. Die bleierne Zeit (1981), Rosa Luxemburg (1986), Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (2009) und Hannah Arendt (2012)

In deutscher Sprache


Sonntag, 27. Oktober 2024, 16 Uhr*

Teorema (Pier Paolo Pasolini, I 1968, 97 min). Mit Silvana Mangano, Terence Stamp, Massimo Girotti


Sonntag, 3. November 2024, 16 Uhr*

Accattone (Pier Paolo Pasolini, I 1961, 116 min). Mit Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini

Mit einer Einführung von Thomas Macho, Kulturwissenschaftler und Autor von u. a. Das Leben ist ungerecht. Unruhe bewahren (2010) und Das Leben nehmen. Suizid in der Moderne (2017)

In deutscher Sprache


Sonntag, 10. November 2024, 16 Uhr*

La ricotta (Pier Paolo Pasolini, I / F 1963, 34 min; 3. Teil der Filmreihe Ro.Go.Pa.G.). Mit Orson Welles, Mario Cipriani, Laura Betti

Che cosa sono le nuvole? (Pier Paolo Pasolini, I 1968, 20 min). Mit Totò, Ninetto Davoli, Laura Betti

Mit einer Einführung von Hito Steyerl, Künstlerin und Autorin, Beteiligte am Deutschen Pavillon der Biennale Venedig (2015) sowie Teilnehmerin der Skulptur Projekte Münster (2017) und der documenta (2007; 2022)

In deutscher Sprache


* Filmvorführung im Rahmen der Programmreihe CinemAperitivo des Babylon Kino


Weitere Informationen unter babylonberlin.eu