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Reality – Fiction. Multiperspektivisches Sehen in Film, Literatur und bildender Kunst

Samstag, 16. Mai 2020 – Sonntag, 31. Mai 2020

Symposium
Onlineprogramm
In deutscher und englischer Sprache

Online-Programm mit Martin Beck, Volker Pantenburg, Ana Teixeira Pinto, Marlene Streeruwitz, Klaus Theweleit, Luca Vitone

Das Online-Programm Reality – Fiction des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) thematisiert künstlerische Praktiken, die im Zusammenspiel von Realität und Fiktion verborgene Dimensionen von Wirklichkeit erforschen und das Noch-nicht-Gedachte, das Noch-nicht-Wahrgenommene oder auch das historisch Verdrängte Bild werden lassen.


Der Versuch, sich mittels spekulativer Erzählungen der Objekt- und Bilderwelt zu bemächtigen und neue Sichtweisen auf Politik und Gesellschaft zu formulieren, findet sich in zahlreichen ästhetischen Praxen. In dem seinem Spätwerk zugerechneten Film éloge de l’amour (2001) hält der Filmemacher Jean-Luc Godard mit Bezug auf den Philosophen Henri Bergson fest: „Wir können nur an etwas denken, indem wir an etwas anderes denken.“ Als einer der einflussreichsten Regisseure der 1960er Jahre sowie Mitbegründer der Nouvelle Vague schuf Godard eine Filmsprache, die illustrierende Gesten ablehnt und stattdessen auf ein multiperspektivisches Sehen setzt, das einem kritischen analytischen Blick auf die Gegenwart verpflichtet ist.


Godards späte Filme verweisen auf eine Art des Sehens, das noch nicht existiert oder sich noch in der Entwicklung befindet – ein Sehen in Schichten mit einem archäologischen Auge, das die Welt nicht von einem Zentrum aus strukturiert, sondern vielmehr eine imaginativ-historische Orientierung in zahlreiche Richtungen bietet. Ausgehend von Godards Bildsprache, diskutieren die Beiträge des Online-Programms Reality – Fiction, wie Geschichte, soziale Bewegungen, unterdrückte Daseinsformen, ausgegrenztes Wissen und Grenzüberschreitungen in Film, Literatur und bildender Kunst multiperspektivisch formuliert werden.



Programm

Samstag, 16. Mai 2020 bis Sonntag, 31. Mai 2020


Katastrophen und Erinnerung. Reality-Fiction in den späten Filmen von Jean-Luc Godard

Klaus Theweleit (Kulturtheoretiker, Freiburg)

Textbeitrag


Fiktive Formationen, die die Realität durchziehen

Volker Pantenburg (Professor für Filmwissenschaft, Freie Universität Berlin; Harun Farocki Institut, Berlin)

Textbeitrag


Psychose als Erkenntnisinstrument

Marlene Streeruwitz (Schriftstellerin und Regisseurin, Wien, London und New York)

und Martin Beck (Philosoph und Kurator, Autor, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin)

Lesung und Gespräch


Romanistan

Luca Vitone (Künstler, Mailand)

Filmpremiere und Gespräch mit Ana Teixeira Pinto (Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Dutch Art Institute, Arnhem; Leuphana Universität Lüneburg)

In englischer Sprache



Zu den Teilnehmer*innen

Martin Beck

lebt in Berlin und arbeitet als Philosoph, Kurator und Autor im Bereich bildender Kunst.

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Volker Pantenburg

lebt in Berlin und ist seit Oktober 2016 Professor für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin.

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Ana Teixeira Pinto

lebt als Autorin und Kulturtheoretikerin in Berlin.

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Marlene Streeruwitz

(*1950 in Baden / österreich) lebt in Wien, Berlin, London und New York und ist als Schriftstellerin und Regisseurin tätig.

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Klaus Theweleit

(*1942 in Ebenrode / Ostpreußen) lebt in Freiburg und arbeitet als Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller.

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Luca Vitone

(*1964 in Genua) lebt in Berlin und Mailand, wo er seit 2006 an der Nuova Accademia Belle Arti unterrichtet.

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Der Neue Berliner Kunstverein wird gefördert durch die LOTTO-Stiftung Berlin