Ausstellungsgespräch Aristide Antonas / Adam Szymczyk
Ab 08.11.2022
Mit Aristide Antonas (Architekt, Philosoph, Schriftsteller und bildender Künstler, Athen und Berlin) und Adam Szymczyk (Künstlerischer Leiter documenta 14, Athen und Kassel, 2017; Verein by Association, Zürich)
Anlässlich der Einzelausstellung von Aristide Antonas The Pulp of Things widmet sich der Künstler im Gespräch mit Adam Szymczyk der gegenwärtigen Veränderung urbaner Infrastrukturen. In Anbetracht einer rasanten Gentrifizierung städtischer Räume einerseits und eines dichter werdenden Netzes von Online-Händlern, Lieferservices und Co-Working-Einrichtungen andererseits diskutieren Antonas und Szymczyk die Folgen für Stadtplanung, Architektur und soziale Interaktion. Antonas in der Ausstellung formuliertes Konzept des urbanen Wohnraums als „autonome Zelle“ dient dabei als Ausgangspunkt, um das zeitgenössische Spannungsfeld von Isolation und Konnektivität zu hinterfragen und zu untersuchen, wie eine zunehmend privatisierte Infrastruktur mit westlichen Narrativen von freiwilligem Rückzug zusammenhängt.
Aristide Antonas (*1963 in Athen) ist Architekt, Philosoph, Schriftsteller und bildender Künstler, er lebt und arbeitet in Athen und Berlin. Seit 2012 hat er eine Professur für Architekturdesign und -theorie an der Universität Thessalien / Griechenland inne und lehrt seit 2021 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Antonas veröffentlichte Romane, Kurzgeschichten, Essays und Drehbücher, darunter Archipelago of Protocols (2016) und Urban Planning for Murder (2015). Präsentationen seines Werks zuletzt u. a.: Daejeon Museum of Art / Südkorea (2022); Architekturbiennale Venedig (2021); Frac Centre-Val de Loire, Orléans / Frankreich (Solo, 2018); documenta, Athen und Kassel (2017); Vorarlberger Architektur Institut, Dornbirn / Österreich (Solo, 2016); Schweizerisches Architekturmuseum, Basel / Schweiz (Solo, 2015).
Adam Szymczyk (*1970 in Piotrków Trybunalski / Polen) ist ein in Zürich lebender Kurator und Autor. Er war Künstlerischer Leiter der documenta 14 in Athen und Kassel (2017) und von 2002 bis 2014 Direktor und Chefkurator der Kunsthalle Basel. Derzeit ist er als Kurator am Stedelijk Museum Amsterdam tätig. 2022 initiierte er Verein by Association in Zürich mit dem Ziel, Ausstellungen, Publikationen und andere öffentliche Projekte im Bereich der zeitgenössischen Kultur zu initiieren und zu realisieren. Zu seinen jüngsten Ausstellungen und Projekten gehören Life, Without Buildings, gta exhibitions, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), Zürich (2022); Yannis Tsarouchis: Dancing in Real Life, Wrightwood 659, Chicago / USA (2021); Elisabeth Wild: Fantasías (2020) und Michel Auder: Dreams that Money Can't Buy (2021), beide Karma International, Zürich; Tirana Patience, National Gallery of Arts, Tirana (gemeinsam mit Nataša Ilić kuratiert, seit 2019–fortlaufend).