2018, Diptychon, Autograf-Wiederholung in Siebdruck, gerahmt, 57 x 68 cm, Auflage 10 + 2 AP
David Schutter
David Schutter vergleicht seine künstlerische Praxis mit einer Art phänomenologische Studie, die sich einer Untersuchung der Entstehungsprozesse seiner eigenen Werke im kunsthistorischen Kontext des Mediums Malerei widmet. Der Künstler bezeichnet seinen Ansatz als „performative Wiederaufführungen (reenactments)“ kunsthistorischer Vorläufer ohne diese als Hommage an Alte Meister der Malerei zu verstehen. Die Serie von Siebdruck-Diptychen DP P 587 588 PR (2018) basiert auf zwei gleichnamigen Gemälden des Künstlers die wiederum auf Schutters konzeptuelle Auseinandersetzung mit zwei Werken des Frührenaissancemalers Bernardo Parentino beruhen und im Rahmen der documenta 14 (2017) in der Neuen Galerie in Kassel zu sehen waren. Der Akt mehrfacher Übertragung sowohl auf konzeptueller wie auch auf medialer Ebene spiegelt zudem Schutters Auseinandersetzung mit dem Status von sogenannten Vorstufen der Malerei wider, wie etwa Zeichnungen oder études (als Vorlage gedachte Fotografien des 19. Jahrhunderts).
David Schutter (*1974 in Wilkes-Barre, Pennsylvania, lebt und arbeitet in Berlin) nahm international an zahlreichen Ausstellungen teil, u. a. Neubauer Collegium for Culture and Society, Chicago (2019); Aïshti Foundation, Antelias / Libanon (2019); documenta 14, Athen und Kassel (2017); Frans Hals Museum and De Hallen, Haarlem / Niederlande (2017); Istituto Centrale per la Grafica, Palazzo Poli, Rome (2016); Le Magasin, Centre National Art d’ Contemporain, Grenoble / Frankreich (2011); National Gallery of Modern Art, Edinburgh (2009); Museum of Contemporary Art, Chicago (2007); Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin (2006). Seit 2020 ist er Professor für Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin. Zuvor war er seit 2006 Associate Professor am Department of Visual Arts der University of Chicago. 2020 wurde David Schutter mit dem Kunstpreis Berlin in der Sparte Bildende Kunst ausgezeichnet.