2024, 6,2 x 7,2 x 1 cm, 10 x 10 x 1,25 cm, Gravur auf Edelstahl, Schraube, 10 Unikate, werden angefertigt nach persönlichem Geburtshoroskop
Sung Tieu
Sung Tieus Video- und Soundarbeiten sowie Installationen untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Architektur und Ideologie, Bürokratie und deren Machtstrukturen. Mit einer präzisen formalen Reduktion, die an die Diskurse des Minimalismus anknüpft und diese gleichzeitig subtil unterläuft, offenbart sie die in architektonischen und sozialen Strukturen verankerten Ideologien. Tieus Arbeit entlarvt, wie diese Elemente zur Formung und Kontrolle von Individuen und Gemeinschaften beitragen und reflektiert somit tiefgreifend die historischen und politischen Dimensionen unserer gebauten Umwelt. Bei Sung Tieus Beitrag für das n.b.k. Editionsprogramm handelt es sich um zehn einzigartige Werke, die jeweils das Geburtshoroskop der Künstlerin mit dem des jeweiligen Käufers vergleichen. Die Künstlerin bezieht sich aus einer eigenen, zeitgenössischen Perspektive auf den Essayband The Stars Down to Earth (1994) des Theoretikers Theodor Adorno. Adorno nutzte eine Astrologie-Kolumne der Los Angeles Times als Ausgangspunkt, um normative und ideologische Aspekte sowie Dynamiken in der Massenkultur zu analysieren. Tieus Werke verbinden persönliche und kosmische Elemente, indem sie die individuellen Horoskope gegenüberstellen. So entsteht eine tiefgehende Reflexion über die Verbindungen zwischen individueller Identität und gesellschaftlichen Strukturen, und wie diese durch kulturelle und astrologische Deutungen beeinflusst werden.
Zu Sung Tieus (*1987 in Hai Duong / Vietnam, lebt und arbeitet in Berlin) zahlreichen Einzelausstellungen im In- und Ausland gehören u. a.: Gwangju Biennale (2024); Oakville Galleries, Toronto (2024); Monash University Museum of Art, Melbourne (2024); Kunst Museum Winterthur (2023); Neuer Berliner Kunstverein (2023); Amant, New York (2023); MIT List Visual Arts Center, Cambridge / USA (2023); Mudam, Luxemburg (2022); Kunstmuseum Bonn (2021); Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (2021); Nottingham Contemporary (2020); Haus der Kunst, München (2020); Nha San Collective, Hanoi (2017). Tieus Werke waren Teil der Biennalen von São Paulo und Kiew (beide 2021). Gruppenausstellungen u. a.: Stedelijk Museum, Amsterdam (2022); Museion, Bozen (2021); Kunsthalle Basel (2021); Hamburger Bahnhof, Berlin (2020).