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Jimmie Durham, The Meat of Jesus (2012), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe
Jimmie Durham, Coffee Table (2010), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe
Jimmie Durham, The Meat of Jesus (2012), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe
Jimmie Durham, Coffee Table (2010), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe
Jimmie Durham, The Meat of Jesus (2012), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe
Jimmie Durham, Coffee Table (2010), Ausstellungsansicht Neuer Berliner Kunstverein, 2015, Foto: Jens Ziehe

Jimmie Durham. Here at the Center

6. Juni 2015 – 2. August 2015


Erdgeschoss

Kurator: Marius Babias


Der Künstler, Dichter und Aktivist Jimmie Durham (*1940 in den USA, lebt in Berlin) begann 1964 als Bildhauer zu arbeiten und war gleichzeitig seit den frühen 1960er Jahren in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung politisch aktiv. 1973 schloss er sei Kunststudium in Genf ab und kehrte in die USA zurück. In den 1970er Jahren war er Mitbegründer und Vorsitzender des International Indian Treaty Council bei den Vereinten Nationen, wo seine Tätigkeit u. a. zur Erklärung der Rechte der indigenen Völker führte. International bekannt wurde Durham in den 1980er Jahren mit Objekten und Skulpturen, die aus Materialien wie Steinen, Tierschädeln und -knochen und geschnitztem Holz gefertigt waren und sich ironisch auf eurozentristische Vorstellungen von „Indianerkunst“ bezogen. 1987 verließ Durham die USA, ließ sich zunächst in Mexiko und seit 1994 in Europa nieder. Er lebte u. a. in Dublin, Marseille, Rom und Berlin und verfolgt seitdem die politischen Entwicklungen der Europäischen Union. Das Verhältnis zwischen Geschichte und Umwelt, Architektur und Monumentalität sowie eine kritische Haltung gegenüber politischen Machtverhältnissen und Narrationen nationaler Identität stehen oft im Zentrum seines künstlerischen und literarischen Werks. In Skulpturen, Film- und Videoarbeiten, Zeichnungen und Texten beschreibt Durham Verhaltensweisen und Normen des Zusammenlebens in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftsformen.


Die Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein mit dem Titel Here at the Center präsentiert Videos, Zeichnungen und Skulpturen, die zwischen 1995 und 2015 vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem eurasischen Kontinent und dem komplexen geopolitischen und gesellschaftlichen Gefüge Europa entstanden sind. In einer Vielzahl seiner Werke beschäftigt sich Durham insbesondere mit der Geschichte Europas sowie deren Einfluss auf die Welt, so in der Videoinstallation Still Life with Architectural Elements (2000), der Skulptur Eurasia, a Scent (1997) und der Serie von Collagen 1948 (2012). Neben weiteren Videoarbeiten, darunter die gemeinsam mit Maria Thereza Alves entstandenen Videos Heimat (2000) und Grunewald (2006), werden drei neue Skulpturen von Jimmie Durham gezeigt, French Anatomy (2015), Not All Questions Have Reasonable Meanings (2015) und The Weight of All Flesh (2015). Zur Ausstellung erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2015, das Künstlerbuch In Europe, welches erstmals die Porträts von Jimmie Durham an verschiedenen Orten Europas als Serie vereint. Die Fotografien heben die Alltäglichkeit des Eurobegriffs und seiner Verwendung in verschiedenen textuellen und kontextuellen Ausprägungen hervor.



Jimmie Durham (*1940 in den USA, lebt in Berlin) ist Künstler, Dichter, Essayist und politischer Aktivist. Er schloss 1973 sein Kunststudium an der école des Beaux-Arts in Genf ab. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert, zuletzt u. a.: Whitney Museum of American Art, New York (2014; 2003; 1993); Venedig Biennale (2015; 2005; 2003; 2001; 1999); Museo Madre, Neapel (2013; 2008); MuHKA – Museum of Contemporary Art, Antwerpen (2012); Swiss Institute, New York (2012); Documenta, Kassel (2012; 1992); 29. São Paulo Biennale (2010); Centre Pompidou, Paris (2010); Kunsthalle Bern (2010); Musée d'Art moderne de la Ville de Paris (2009); Museum Ludwig, Köln (2006). Zu seinen Publikationen zählen u. a.: Waiting To Be Interrupted, Selected Writings 1993–2012, Mousse Publishing, Mailand 2014; Poems That Do Not Go Together, Wiens Verlag und Edition Hansjörg Mayer, Berlin und London 2012; A Matter of Life and Death and Singing, Works 1964–2012, JRP Ringier, Zürich 2012; Pierres Rejetées, Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, Paris 2009; The Second Particle Wave Theory, Banff Centre Press, Banff 2006; Jimmie Durham, Edizione Charta, Mailand 2004; Stoneheart, Center for Contemporary Art CCA Kitakyushu, Kitakyushu 2001; Between the Furniture and the Building (Between a Rock and a Hard Place), Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 1999;* Der Verführer und der Steinerne Gast, Springer, Wien 1996; Jimmie Durham, Phaidon Press, London 1995; A Certain Lack of Coherence: Writings on Art and Cultural Politics, Kala Press, London 1993; Columbus Day, West End Press, Albuquerque 1983.



Publikation

Zur Ausstellung erscheint das Künstlerbuch In Europe im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln.



Programm Kunstvermittlung


Donnerstag, 11. Juni 2015, 19 Uhr

Europa von innen

Vortrag von Stefan Ripplinger (Journalist und Autor, Berlin)

In deutscher Sprache


Donnerstag, 2. Juli 2015, 19 Uhr

The Material Power of the Art Work. Appreciating the World(s) Jimmie Durham is giving rise to

Vortrag von Yrjö Haila (Professor für Umweltpolitik, Universität Tampere, Finnland)

In englischer Sprache


Sonntag, 2. August 2015, 18 Uhr

n.b.k. Sommerfest

Konzert mit Sven-Åke Johansson (Komponist, Musiker und bildender Künstler, Berlin)

Hoffest und Barbecue mit Jimmie Burgern von Zagreus Projekt, Berlin, und ausgewählten Craft Bieren vom Berliner Braukollektiv Spent Brewers Collective

Der Neue Berliner Kunstverein wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.