Anca Benera und Arnold Estefán verfolgen eine forschungsorientierte und interdisziplinäre Praxis, die sich historischen, sozialen oder geopolitischen Erzählungen sowie den dahinterstehenden Machtstrukturen widmet. In ihren jüngsten Projekten – beispielsweise in ihrer Einzelausstellung Rehearsals for Peace im n.b.k. Showroom (2023) – beschäftigen sie sich mit ökologischen Themen und konzentrieren sich auf die Überschneidungen von Umweltbelangen und Militärwesen. Die neue, speziell für die n.b.k. Editionsreihe produzierte Arbeit Perpetual Harvest (2024) nimmt Bezug auf alte und vom Verschwinden bedrohte Ernterituale wie das Weizenweben in Rumänien. Dabei werden die letzten Weizenhalme eines abgeernteten Feldes zusammengeflochten und über den Winter in den Bauernhäusern aufgehoben, um den Geist der Ernte für die Saat im Frühling zu schützen. Die Arbeiten reflektieren zugleich die fortschreitende Militarisierung des Lebens und die Instrumentalisierung von Nahrungsmittel- oder Wasserversorgung als Kriegswaffe.

Anca Benera (*1977 in Constanța / Rumänien) und Arnold Estefán ( *1978 in Târgu Secuiesc / Rumänien) arbeiten seit 2012 zusammen und leben und arbeiten in Bukarest und Wien. 2022 wurden sie mit dem Birgit-Jürgenssen-Preis des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport ausgezeichnet. Präsentationen ihres Werks waren zuletzt u. a. zu sehen: Klima Biennale, Wien (2024); Neuer Berliner Kunstverein (2023); Museum Tinguely, Basel (2023); Whitechapel Gallery, London (2023); Biennale Matter of Art, Prag (2022); Trafó Galéria, Budapest (Solo, 2021); Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich (2020); Mucem, Marseille (2019).