Anri Sala erforscht in seinem Werk die Beziehungen zwischen Musik und Literatur, Architektur und Film, wobei er die Eigenschaften verschiedener Medien auf komplexe und intuitive Weise miteinander verbindet und Werke schafft, in denen ein Medium die Qualitäten des anderen übernimmt. Salas als LP veröffentliche Aufnahme Contes de sons qui se prennent pour un autre ist von Oberflächengeräuschen inspiriert: „Ich wollte einen Soundtrack komponieren, der beim Abspielen des Vinyls hauptsächlich so klingt, als würde man nur die physikalischen Eigenschaften des Mediums selbst hören: das statische Knistern des Vinyls, das von der Nadel abgespielt wird. Als ob es sich um Kontaktmusik handelte. Doch im Laufe der Komposition beginnt sich das Knistern zu entwickeln und nimmt allmählich die Gestalt anderer Klänge an. Man hört Andeutungen von Perkussion und manchmal sogar ferne Melodien, wie Fragmente von Geistermusik.“ Sala beginnt mit dem Klang von Oberflächengeräuschen und überlagert diesen langsam mit den Charakteristika anderer Klänge. Eine limitierte Auflage von zwölf der in der Reihe „n.b.k. Records“ erschienenen Schallplatten von Anri Sala enthält jeweils eine Unikat-Zeichnung des Künstlers. Als „n.b.k. Records“ gibt der Neue Berliner Kunstverein zusammen mit dem Label Ediciones Inauditas Schallplatten mit Werken von bildenden Künstler*innen heraus. Jede LP ist zugleich Kunstobjekt.

Anri Sala hat an zahlreichen Ausstellungen und Biennalen teilgenommen, u. a. Hamburger Kunsthalle (2024); Kunstinstituut Melly, Rotterdam (2023); Castello di Rivoli, Rome (2023); Winsing Art Center, Taipeh (2022); Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo (2022); Kunsthaus Bregenz (2021); Havanna Biennale (2015); Sharjah Biennale (2013); Gwangju Biennale (2012); Documenta 13 (2012); São Paulo Biennale (2010); Berlin Biennale (2006). 2013 vertrat Anri Sala Frankreich auf der Biennale Venedig mit seiner Ausstellung Ravel Ravel Unravel.