Die sechs Tracks, aus denen dieses Album besteht, stammen aus einer siebenstündigen Performance, die im November 2023 im Louvre-Lens Museum in Frankreich stattfand. Dieses Album verdeutlicht einen Prozess, bei dem mehrere Zeitlinien und Möglichkeiten nebeneinander bestanden und zu einer linearen Sequenz destilliert wurden. Es beinhaltet die Umwandlung einer Live-Performance, die ein fließendes und expansives Verständnis von Zeit verkörperte, in ein Objekt, das in identischen Schleifen abgespielt werden kann. Die Live-Performance wurde neu konzipiert, um Zeitlichkeiten zu übersetzen und gleichzeitig die visuelle und sogar kinematografische Qualität der Klänge zu erhalten. Dieses Album kann wie Fotografien von Landschaften in ständiger Entwicklung wahrgenommen werden – Bilder, die den Prozess des Werdens in einer seiner potenziell unendlichen Variationen einfrieren.

Enrique Ramírez (*1979 in Santiago de Chile) lebt und arbeitet seit 2007 zwischen Paris und Santiago de Chile. Er studierte populäre Musik und Kino in Chile bevor er ein Postgraduiertenstudium in zeitgenössischer Kunst und neuen Medien am Le Fresnoy – Studio National des Arts Contemporains (Tourcoing, Frankreich) als Master absolvierte. Im Jahr 2014 gewann er den Preis Les Amis du Palais de Tokyo. Seitdem hat er an zahlreichen Orten in Frankreich ausgestellt, wie dem Palais de Tokyo, Centre Pompidou, Espace Culturel Louis Vuitton oder le 104 in Paris und dem Le Grand Café – Centre d'art d'intérêt national in Saint-Nazaire, sowie in Institutionen in Mittel- und Südamerika (Museo Amparo, Puebla / Mexiko; Museo de la Memoria y los Derechos Humanos, Santiago de Chile; Parque de la Memoria, Buenos Aires). 2017 nahm Ramírez an der Biennale Venedig teil (kuratiert von Christine Macel), 2020 wurde er für den Marcel-Duchamp-Preis nominiert.

Matthias Puech (*1983 in Paris) ist Komponist, Instrumentenentwickler, Forscher und Lehrer. Er ist Forschungs- und Entwicklungswissenschaftler bei INA GRM – Groupe de Recherches Musicales, wo er die Entwicklung von GRM Tools leitet, sowie außerordentlicher Professor für Informatik. Puech interessiert sich sowohl für Naturphänomene als auch für die mathematischen und computergestützten Konzepte, mit denen wir unsere Welt begreifen. Indem er „ambient“ und „noise“ in ihrem ursprünglichen Sinn interpretiert, heben seine Kompositionen die Unterscheidung zwischen Klangsynthese und Field Recording auf und entführen den Hörer in ein imaginäres Ökosystem, das aus der symbiotischen Beziehung der Maschine mit ihrer Umgebung entsteht. Seine Musik wurde von den Labels Hands in the Dark, Hallow Ground oder Nahal veröffentlicht und u. a. im Cafe OTO (London), GRM Akousma (Paris), Sonic Acts (Amsterdam) oder Kaserne (Basel) aufgeführt.

Zu beziehen über den Buchhandel, die Website der Buchhandlung Walther und Franz König oder im Neuen Berliner Kunstverein.